Sicher rund ums Gleis
Gitterroste aus Glasfaser verstärktem Kunststoff sind dauerhaft korrosionsbeständig, vergleichsweise leicht und nicht elektrisch leitend. Genau diese Eigenschaften sind im Umfeld von Bahntrassen gefragt. Unsere GFK-Produkte finden sich inzwischen bundesweit in Form von Fluchttreppen, Laufwegen und Bahnsteigen. MEISER zeigt, wie mit neuen Produktvariationen Synergien innerhalb des Unternehmens möglich werden.
Die Dresdener Standseilbahn befördert jährlich über 350.000 Menschen. Das frisch sanierte Wahrzeichen der sächsischen Landeshauptstadt versprüht absolutes Retro-Flair. Zwei, über ein Zugseil verbundene Wagen, transportieren die Passagiere und erinnern dabei ein wenig an die gelben Waggons der Berliner Straßenbahn. Im 15-Minuten-Takt pendeln sie zwischen den Stadtteilen Loschwitz und Weißer Hirsch. Vor allem die malerische Aussicht über das Elbtal und weite Teile der Stadt machen die Seilbahn zum Ausflugsziel. Doch auch im Notfall muss in dem unwegsamen Gelände für die Sicherheit der Fahrgäste gesorgt sein. Ein realistisches Szenario: durch einen technischen Defekt bleibt die Seilbahn auf halber Strecke stehen. Nun gilt es die Insassen sicher und zügig zu evakuieren. „Für deren Trittsicherheit sorgen die frisch verbauten GFK-Gitterroste von MEISER“, erklärt Bereichsleiter Alexander Meixner.
Es ist ihre Langlebigkeit, die Produkte aus Glasfaser verstärktem Kunststoff für solche Einsatzgebiete prädestinieren: „Für den Fall einer Evakuierung dienen sie als Laufbelag auf dem 102 Meter langen Viadukt.“ Vor der Sanierung waren die Laufstege mit einem Holzbelag ausgekleidet. Herr Meixner kennt die Problematik: „Besonders bei Nässe gab es keine ausreichende Rutschfestigkeit und Drainage.“ Nach der Sanierung ist die Rutschgefahr behoben: „Durch die spezielle Direktverschraubung der GFK-Roste auf den ebenfalls erneuerten Brückenbalken ist hier fortan ein Nässestau ausgeschlossen“, erklärt der GFK-Experte.
Zertifiziert für die Schiene
Die Deutsche Bahn setzt ebenfalls verstärkt auf GFK-Produkte von MEISER. Zum einen auf Bodenbeläge, welche neben offenen Varianten auch in geschlossenen Ausführungen angeboten werden. Sie kommen als Bahnsteig-Elemente, Gleisquerungen und Laufwege entlang der Gleise zum Einsatz.
Konstruktionen aus GFK wie Fluchttreppen, Podeste und Geländer zählen ebenso zum Sortiment. Was unsere Kunden überzeugt? „Planung, Statik und Fertigung kommen bei MEISER aus einer Hand“, macht Herr Meixner deutlich. Doch das reicht nicht aus: Um für dieses spezielle Anwendungsgebiet zugelassen zu werden, müssen die GFK-Systeme die strengen Standards der Deutschen Bahn erfüllen. Wichtige Produkteigenschaften, wie mechanische Kennwerte oder das Brandverhalten, gilt es während der laufenden Produktion sicherzustellen. „Eine entsprechende Qualität wird uns von den prüfenden Instituten regelmäßig bestätigt.“ Damit erfüllt MEISER alle Anforderungen zur Herstellerbezogenen Produktqualifikation der Deutschen Bahn. Der Weg dorthin begann vor rund 15 Jahren.
Bundesweit unterwegs
„Seit dem Neustart der GFK-Produktreihe im Jahr 2007 haben wir einen besonderen Fokus auf Eisenbahnspezifische Anwendungen gelegt“, erinnert sich Herr Meixner, der vorher im Gitterrost-Vertrieb tätig war.
„Ab 2008 widmete ich mich dem Aufbau der GFK-Sparte und übernahm 2015 die Bereichsleitung.“ Die vergangenen Jahre haben er und sein Team entsprechend darauf verwendet, MEISER bei der Deutschen Bahn und deren Dienstleistern bekannter zu machen. Mit Erfolg: „Der Lohn sind die inzwischen zahlreichen Referenzen rund um GFK-Produkte.“ Das Deutsche Technikmuseum in Berlin, eine Zugbildungsanlage in Hamburg und eine Außenreinigungsanlage am Erfurter Bahnhof zählen für Herrn Meixner zu den bisher prominentesten Projekten.
Die Entwicklung geht weiter
Gleichzeitig wächst die Produktpalette weiter: der nächste Schritt im Bereich Eisenbahnspezifischer Anwendungen sind sogenannte Aufgeständerte Kabelführungssysteme (AKFS).
„Noch im Verlauf dieses Jahres streben wir den Markteintritt an“, verrät Meixners Kollege Torsten Blaha. Der Kunststoffingenieur erklärt: „Die Kabelführungssysteme müssen heute deutlich größere Lasten aufnehmen können, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Basierend auf dem neuesten Lastenheft der DB Netz AG, wird sich die neue Generation der Aufgeständerten Kabelführungssysteme gegenüber bestehenden Systemen durchsetzen.“
Verantwortlich für Konstruktion, Produktentwicklung und Qualitätssicherung weiß Herr Blaha um die dadurch entstehenden Synergien bei MEISER: „Da das AKFS-System auch verzinkte Stahlteile und Rammpfähle beinhaltet, können wir in Sachen Fertigung und Montage mit anderen Sparten hausintern zusammenarbeiten.“