Geschichten zur Entwicklung
Erich Petry und Achim Rivinius
- Sie sind beide viele Jahrzehnte im Unternehmen und mit MEISER gewachsen. Was waren entscheidende Wegmarken?
- Erich Petry: Ich habe 1970 bei MEISER angefangen und bin nach der Lehre in den Vertrieb gegangen. Das erste Highlight war die Einweihung einer neuen Produktionshalle im Jahr 1984. Ein weiterer Höhepunkt war 1990/91 die Wiedervereinigung und der darauffolgende sukzessive Ausbau von Oelsnitz als Standort von MEISER. Das Besondere war, immer mitzuwachsen. Mit jedem Ausbau der Kapazität waren wir bald schon wieder zu klein. Daher gab es bei MEISER in jeder Phase immer viel zu gestalten. Hier aktiv dabei gewesen zu sein und noch dabei zu sein, ist sehr erfüllend.
- Achim Rivinius: Ich habe eine sehr frühe Bindung an MEISER. Als Kinder haben wir auf den Betonstahlmatten geturnt, die MEISER hergestellt hat. Auf dem damals kleinen Betriebsgelände fühlten wir uns wie auf einem Abenteuerspielplatz. Es war daher fast logisch, dass ich zu MEISER ging. Damals waren wir 20 Leute. Geprägt hat mich zunächst die Zeit im Einkauf, wo ich gelernt habe, dass der Gewinn bei der Weiterverarbeitung entscheidend vom Einkaufspreis abhängt. Die Einführung unserer ersten EDV-Anlage im Jahre 1981 war ein besonderes Erlebnis und eröffnete uns neue Möglichkeiten, das Wachstum besser zu organisieren. Von 1985 bis Anfang der 90er-Jahre war ich im Verkauf von Stahl tätig. Expansion und neue Produkte eröffneten mir immer wieder neue und interessante Möglichkeiten. Das große Vertrauen der Unternehmensführung gab mir den Freiraum, diese Möglichkeiten zu nutzen und weiterzuentwickeln.
- Der Gitterrost wurde in den 1970ern und 1980ern immer stärker in den Fokus gerückt. Wie kam es dazu?
- Erich Petry: Der Einsatz von Gitterrosten in vielen Bereichen der Industrie nahm damals stetig zu. Wir haben uns auch Wettbewerber in Deutschland angesehen und Übernahmen gewagt, obwohl wir noch ein relativ kleiner Betrieb waren. Mut und Angriffslust gehörten immer dazu. Der Vertrieb lief Ende der 1970er Jahre viel über Handelsunternehmen wie Teichmann in Nürnberg oder Jäger in Olpe.
- Achim Rivinius: Wir waren zunächst regional tätig. Unsere Kunden waren überwiegend Schlosser und Stahlbauer. Dann haben wir über das Saarland hinausgeschaut – und unser erster großer Kunde war Bayer in Leverkusen. 1986 haben wir unseren ersten Katalog erstellt. Damals entstand auch das berühmte MEISER-Logo, die Gitterrost-Raute. Dazu hatte ich Flacheisen polieren und in Stücke schneiden lassen, und mit den einzelnen Elementen wurde so lange gespielt, bis unser Logo stand. Neben der Gitterrostproduktion waren Handel und Weiterverarbeitung von Stahl das zweite Standbein von MEISER. Zeitweise haben wir uns auch mit der Aufbereitung von Altblechen beschäftigt.
- Die Wertschöpfungskette wurde dann immer weiter ausgebaut. Was sind da die Eckpunkte?
- Erich Petry: Schon früh hatten wir das Ziel, alle Prozesse bei der Herstellung im eigenen Haus abzubilden. So haben wir in den 70er und 80er Jahren Spaltanlagen und Kaltwalzwerke angeschafft, um unabhängig zu sein. Vom Ausgangsprodukt Stahl bis zum fertig verzinkten Gitterrost bleibt somit alles in einer Hand, in unserer Hand. So waren wir immer flexibel und konnten den Wünschen unserer Kunden gerecht werden. Das bedeutete natürlich oft große Investitionen und ein starkes Vertrauen in die Zukunft. Das hatten wir auch tatsächlich. Die Investitionen in die Wertschöpfung haben uns dann auch andere Märkte erschlossen, teilweise auch gänzlich neue Produktideen hervorgebracht.
- Achim Rivinius: Gitterroste waren stets unser Hauptprodukt, der schnell wachsende Markt kam uns entgegen. Die Stahlbearbeitung lief immer parallel, half aber entscheidend mit, uns zu diversifizieren. Der Stahlhandel entwickelte sich neben dem Gitterrostgeschäft immer stärker. Eingekauft haben wir weltweit, weiterverkauft haben wir die Produkte unter anderem in die Schweiz und an Handelspartner in Deutschland. Wir sind im Prinzip mit jedem Auftrag ein Stück gewachsen. Neue Technik und bessere Produktionsmöglichkeiten haben uns immer interessiert. Wenn eine neue Maschine nötig wurde, um einen Auftrag effizienter auszuführen, haben wir die Investition meistens gemacht.
- Sie haben MEISER viele Jahre mit geprägt. Was unterscheidet MEISER als Familienunternehmen von anderen?
- Erich Petry: Es gab immer große finanzielle Stabilität. Das ist die eine Basis. Der Weitblick von Edmund Meiser und seine Entscheidungsfreude waren die anderen Grundlagen. Das persönliche Verhältnis untereinander ist immer von tiefem Vertrauen und von Loyalität geprägt. Und besonders stolz bin ich auf die stets hohe Qualität des Hauses. Das persönliche Engagement eines jeden Mitarbeiters ist hier besonders ausgeprägt
- Achim Rivinius: Immer, wenn wir eine Entscheidung gebraucht haben, wurde die schnell getroffen. Edmund Meiser hatte stets eine klare Vorstellung von den Auswirkungen einer Entscheidung. Auch der ländliche Standort in Limbach spielt eine wichtige Rolle. Die Firma MEISER fühlt sich für ihre Mitarbeiter verantwortlich. Das schafft eine enge Bindung zur gesamten Belegschaft, die überwiegend aus der unmittelbaren Umgebung stammt. Die lokale Verwurzelung als Ausgangspunkt hat immer für Bodenständigkeit und Augenmaß gesorgt.
- Wie sehen Sie den Generationswandel bei MEISER?
- Erich Petry: Es läuft alles sehr lautlos. Das heißt nicht, dass nicht diskutiert wird – intern, aber sachlich und zielorientiert. Der große Vorteil von MEISER ist die Unternehmenskultur, die Edmund Meiser etabliert hat und die er an seine Söhne weitergibt.
- Achim Rivinius: Alle, die in der Verantwortung stehen, respektieren und schätzen sich. Die Mitglieder der Familie und die Geschäftsführung harmonieren sehr gut. Neben Fachkompetenz sind ein menschlicher und korrekter Umgang sehr wichtig. Das Unternehmen ist heute so groß, dass man ein kompetentes Team braucht, das sich um alles kümmert. Edmund Meiser und seine Söhne haben ein gutes Gespür bei der Suche nach Führungskräften bewiesen.
Claudia Wagner
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„Mir liegt die Kommunikation mit Menschen am Herzen, die Lust haben, über den Tellerrand zu schauen und etwas zu bewegen.“
Wälder statt Wolkenkratzer, Biergarten statt Dachterrasse und kurze Wege statt weite Welt: Wer von Frankfurt ins beschauliche Saarland kommt, muss sich erst einmal zurecht finden. Das ging auch Claudia Wagner so. Die Wegbeschreibung zum Vorstellungsgespräch als Marketingleiterin bei MEISER machte es nicht gerade einfacher: „Man sagte mir, ich solle an der Tankstelle abbiegen, durch den Wald fahren, und wenn ich denken würde, ich hätte mich verfahren, dann wäre ich richtig.“
Claudia Wagner hat MEISER gefunden – und damit auch ein offenes Ohr für gute Ideen: „Ich war es gewohnt, sehr autark und selbstständig zu arbeiten. Die Geschäftsleitung hat mir von Anfang an vermittelt, dass ich hier viel bewegen und kreativ arbeiten kann. Und das hat sich bestätigt.“ Diese Erfahrung und den Ausblick auf einen eigenen Weg gibt sie heute an Auszubildende, Studierende, Talente und künftige Führungskräfte bei MEISER weiter: „Im Marketing hatte ich ja eigentlich nichts mit der Ausbildung zu tun. Aber ich habe mich mit der Marke MEISER und ihren Werten auseinandergesetzt. Dazu gehört auch Nachhaltigkeit und damit die Frage: Was kann man als Unternehmen für die Umwelt und die Menschen tun? Gerade im Bereich Human Capital habe ich Potenzial gesehen.
Als ich mein Konzept vorstellte, gab man mir freie Hand. Und genau so läuft es hier: Wer bei MEISER etwas bewegen will, kann etwas bewegen. Wer will, wird gehört.“ Gemeinsam mit ihrem Team hat Claudia Wagner unterschiedliche Programme, wie zum Beispiel Azubiworkshops, entwickelt, um Nachwuchskräfte zu fördern und besser ins Unternehmen zu integrieren. Denn klar ist: MEISER bildet aus, um zu übernehmen: Hire und fire gibt es hier nicht. Die langjährige Betriebszugehörigkeit vieler Mitarbeiter ist dafür wohl der beste Beweis. Mehrwerte wie ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, Sprachkurse oder externe Weiterbildungen sind natürlich ein Anreiz für Mitarbeiter, entscheidend ist jedoch das respekt- und vertrauensvolle Arbeitsumfeld, in dem immer wieder Perspektiven aufgezeigt werden. „Wichtige Hinweise zur Weiterentwicklung von Maschinen oder Produkten kommen oft direkt aus der Produktion – eben von den Menschen, die tagtäglich damit zu tun haben: Sie sehen Verbesserungspotenzial ja viel direkter.
Neues entsteht dann oft in der Zusammenarbeit über alle Hierarchien hinweg. Im Prinzip macht MEISER also nichts anderes, als das Leitmotiv des Saarlands Großes entsteht immer im Kleinen’ umzusetzen“, erklärt Claudia Wagner. Gerade aufgrund des schnellen Wachstums müssen Verbindungen gepflegt und der Informationsfluss untereinander in Gang gehalten werden, um auch weiterhin voneinander zu lernen: Über interne Informationssysteme sind alle miteinander vernetzt. „Natürlich hilft die Digitalisierung dabei, in Kontakt zu bleiben. Aber viel mehr gilt: Man kennt sich. Ich kenne zum Beispiel fast jeden Geschäftsführer der internationalen Standorte persönlich.“ Und man trifft sich bei MEISER. Dafür gibt es sogar einen Ort, der eigens geschaffen wurde, um Kommunikation zu ermöglichen:
Das neue Betriebsrestaurant ist Ort für Begegnung, Fortbildung, Ideenschmiede und Location zum Netzwerken. Jeder Mitarbeiter findet hier das, was er braucht – sei es nun das belegte Brötchen oder ein gutes Gespräch. „Zu Beginn war lediglich ein Ort zum Essen geplant. Doch dann haben wir angefangen, die Mitarbeiter zu fragen, was sie sich eigentlich wünschen. So konnten wir fundierte Entscheidungen treffen und mussten uns nicht auf den Flurfunk verlassen. Herausgekommen ist das neue Restaurant als Treffpunkt für alle Mitarbeiter.“ Natürlich wird hier dann auch wieder Nachhaltigkeit im Umweltsinne praktiziert: Viele Zutaten kommen direkt aus der Region – das schmeckt dem Klima und den Mitarbeitern.
Steffen Lang und Christian Kirsch
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„Mich begeistert, dass wir das Vertrauen genießen, Weiterentwicklung in diesen Dimensionen anzustoßen,
und ich Teil davon sein kann.“ (Steffen Lang)Als Steffen Lang 1997 als Schlosser bei MEISER Vogtland anfing, hatte er ein klares Ziel vor Augen: Eine leitende Position zu übernehmen. Er engagierte sich, sammelte Erfahrung, lernte jedes Produkt und jeden Prozess kennen – bei der Herstellung von Weinbergpfählen, von Blechprofilrosten bis zu Sonderprofilen, bis er 2016 schließlich die technische Leitung in Oelsnitz übernahm. „Eine meiner ersten Aufgaben war es, die Weiterentwicklung des Standorts für die nächsten Jahre gemeinsam mit der Geschäftsleitung und den Inhabern zu planen. Dabei wurde schnell klar: Wenn wir uns und besonders den SP-Rostbereich weiterentwickeln wollen, ist dafür ein neues Anlagenkonzept notwendig – Und für diese neue Anlage wiederum mehr Fläche.“ Der Umzug, die damit verbundene Verbesserung des Materialflusses, die neue Anlage – das Projekt nahm enorme Ausmaße an.
Doch für MEISER stand fest: Innovation braucht Investitionen. Schließlich wurde die neue Hardware mit 27 LKW-Ladungen angeliefert. Doch mit der Software waren Steffen Lang und sein Team noch nicht zufrieden: „Die Steuerung hat für unsere Bedürfnisse einfach nicht ausgereicht. Also haben wir einen eigenen Algorithmus zur Anlagensteuerung entwickelt.“ Denn auch das gehört zu MEISER: Ideen, um aus Standard etwas Individuelles zu machen.„Gemeinsam können wir bei MEISER Berge versetzen und aus der Zentrale heraus weitere Innovationen entwickeln.“ (Christian Kirsch)
Diese Mischung aus Handarbeit und Automation ist es, die auch Christian Kirsch besonders prägt. Wie Steffen Lang hat auch er alle Stationen in der Produktion durchlaufen, bevor er technischer Leiter in Limbach wurde: „Ich habe als Schlosser in der Instandhaltung angefangen, wurde dann Vorarbeiter, Schichtführer und schließlich Produktionsleiter. Wenn man all diese Schritte geht, kennt man die Produktion in- und auswendig. Und das ist die Grundlage, um sie besser zu machen.“ Gerade die Weiterentwicklung der Technik hat bei MEISER viel verändert – und nicht nur zu besserer Qualität, sondern auch zu besseren Arbeitsbedingungen beigetragen: Wo ein Mitarbeiter zuvor 15 bis 20 Tonnen Stahl pro Schicht bewegen musste, erleichtert heute ein Höchstmaß an Technik die körperlich schwere Arbeit. „Robotertechnik und Muskelkraft gehen hier Hand in Hand“, erklärt Christian Kirsch.
Die Ideen für Innovationen und Verbesserungen kommen oft von den Mitarbeitern direkt: „Wir sind natürlich auf den Input und auch das Feedback der Basis angewiesen, also von den Menschen, die direkt mit dem Material arbeiten. Ob der jeweilige Vorschlag nun vom Azubi oder dem Vorarbeiter kommt, spielt keine Rolle. Eine gute Idee wird immer gehört und ernstgenommen.“ Die enge Verbundenheit aller Unternehmensebenen hat somit direkten Einfluss auf die Qualität bei MEISER – und das auch über Standorte hinweg.
Dietmar Prätorius und Frank Degenkolb
- Wie fing damals alles an und wie kam es 1990 zu den ersten Kontakten mit MEISER?
- Frank Degenkolb: Wir stammen beide aus dem MLK Plauen, ein Betrieb mit insgesamt 6.000 Mitarbeitern. Die Treuhandanstalt verkaufte die vier Teile der Firma – der kleinste mit 54 Mann ging an MEISER. Die ersten Kontakte zu MEISER kamen über die IHK zustande.
- Wann haben Sie Edmund Meiser kennengelernt?
- Frank Degenkolb: Das war im November 1990. Es war ein ganz spannendes Erlebnis. Der technische Direktor meiner damaligen Firma, Dr. Degenkolb, sagte mir, geh zu MEISER. Ich musste mich innerhalb von fünf Minuten entscheiden. Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Aber das konnte ich 1990 noch nicht wissen.
- Dietmar Prätorius: Wir, die wir aus einer sozialistischen Weltanschauung kommen, waren plötzlich mit dem großen Vertrauen von Edmund Meiser ausgestattet. Wir haben damals echte Pionierarbeit geleistet – unter Umständen, die sich heute keiner mehr vorstellen kann. Es gab nur eine Telefonnummer, die natürlich immer besetzt war – sehr zum Ärger von Edmund Meiser. Dann kam das erste Handy, ein riesiger Kasten, mit dem wir auf die Höhe zwischen Kriechwitz und Plauen gefahren sind, um überhaupt Kontakt zu einem Netz zu bekommen. Ja, wir waren viel unterwegs damals – und lange, denn eine Infrastruktur existierte hier ja noch nicht. Oft sind wir um 3 Uhr morgens nach Limbach aufgebrochen und kamen erst nach Mitternacht zurück.
- Die MEISER Gitterroste GmbH & Co KG können schon bald die ersten Gitterroste ausliefern. Und es lief so gut, dass das Werk schon nach kurzer Zeit zu klein ist. Wie ging es dann weiter?
- Dietmar Prätorius: Wir haben zunächst mit den alten Betriebsteilen die Gitterrostproduktion in den leeren Hallen in Plauen aufgebaut. Die Erstausrüstung mit Maschinen kam aus Limbach. Mit Datum 1. Februar 1991 wurde die Firma gegründet und am 2. Mai 1991 haben wir die ersten Produkte ausgeliefert. Wir haben gleich gesehen, dass die Betriebsstätte zu klein sein wird, und analog zu MEISER im ländlichen Umfeld gesucht. Das Industriegebiet Johannisberg in Oelsnitz war im Entstehen begriffen und die damalige Oberbürgermeisterin Eva-Maria Möbius hat sich sehr um MEISER bemüht. Wir haben ihr viel zu verdanken, leider ist sie vor 3 Jahren an Krebs verstorben.
- Frank Degenkolb: Wir haben damals schon gleich 200-250 Tonnen im Monat produziert. In Oelsnitz haben wir dann eine Halle gebaut, die auf 600 Tonnen im Monat ausgelegt war. Am 7. Oktober 1994 starteten wir mit der Produktion in der neuen Halle. Während des Baus haben wir natürlich weiter produziert.
- Dietmar Prätorius: Danach ging es in mehreren Schritten voran. Dabei sind alle Maschinen hier im Werk selbst gebaut worden, denn das war ja das Know-how der Kernmannschaft aus den 54 Mitarbeitern, die damals mit MEISER gestartet waren. 1997 haben Ulrich und Wolfgang Meiser die uwM Stahlbearbeitung gegründet, mit eigenen Spaltanlagen und Profilierstraßen zur Herstellung von Weinbergpfählen.1999 kam die uwM Stanztechnik mit der Schweißpressrostfertigung dazu. Gleichzeitig haben wir auch ein neues, zentrales Verwaltungsgebäude gebaut.
- Wie steht der Standort heute da?
- Dietmar Prätorius: Ich sehe ihn als gleichberechtigt neben dem Standort Saarland an, mit ähnlich vielen Beschäftigten und unterschiedlichen Sparten. In Oelsnitz ist der Treppenbau konzentriert, dazu kommen die Blechprofilrostfertigung und die Produktalternativen, die zur Diversifizierung beitragen, wie unsere Weinbergpfähle.
- Welche Märkte bedienen Sie von hier?
- Dietmar Prätorius: Eigentlich folgt die Trennung der Vertriebsgebiete der ehemaligen Zonengrenze, Bayern gehört noch zu Oelsnitz, wir betreuen die östliche Sphäre Europas und Skandinavien. Die Weltmärkte teilen wir uns durch die Diversifizierung. Es ist schon schön zu sehen, dass wir Weinbergpfähle an Weingüter liefern, deren Weine wir zuhause trinken.
- Was zeichnet Meiser aus Ihrer Sicht aus? Was macht Meiser anders?
- Dietmar Prätorius: Die Frage kann ich am besten vom Anfang her beantworten. Die Verbindung zur Familie Meiser war von Beginn an prägend, zu Edmund Meiser und seiner Frau Ursula Meiser zuallererst. Wir sind beide in die Familie integriert worden und haben das große Vertrauen, dass uns geschenkt wurde und die Werte, die die Familie vertritt, als etwas sehr Bereicherndes für unser Leben empfunden. Wir hatten auch immer die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und mit den eigenen Leuten umzusetzen.
- Frank Degenkolb: Gegenseitige Achtung und Respekt waren von Anfang an da. Edmund Meiser hat an uns geglaubt. Seine Ziele und sein Unternehmergeist waren für uns ständiger Ansporn. Es war eine unglaubliche Motivation, wodurch wir auch die enorme Belastung ausgehalten haben. Edmund Meiser hat damals nicht nur Fördermittel gesehen, sondern immer auch die Menschen. Es gibt aus dieser Zeit ja genügend negative Beispiele. Letztendlich haben von den ehemals 6.000 Mitarbeitern des MLK Plauen nur 54 eine berufliche Zukunft gefunden, nämlich die, die zu Meiser gegangen sind. Heute arbeiten hier knapp 800 Menschen. Wir sind von MEISER nie als Billigproduzent gesehen oder gar missbraucht worden. Das war ein ehrlicher Aufbau in Oelsnitz – mit dem Ziel, etwas Bleibendes aufzubauen. Edmund Meiser hatte immer die Menschen im Blick.
- Sie blicken jetzt gemeinsam auf 25 Jahre Erfolgsgeschichte von Meiser im Vogtland zurück. Was bleibt und was erwarten Sie für die Zukunft?
- Dietmar Prätorius: Obwohl ich ausgeschieden bin, betreue ich die Firma immer noch in Gedanken. Die Firma ist solide aufgestellt und wird Bestand haben. Dazu trägt auch der gesunde Konkurrenzkampf zwischen dem Saarland und dem Vogtland bei, der immer fördernd war. Die jetzige Größe ist ideal, und die Entscheidungswege sind immer noch kurz.
- Frank Degenkolb: Robert Vièl übernimmt jetzt die Leitung. Die zweite Leitungsebene am Standort steht, fast alle sind hier ausgebildet worden, auch im Dualen Studium. Sie alle sind noch jung und hungrig. Wichtig für den Standort ist auch die Diversifizierung. Gitterroste machen nur noch 60 Prozent des Umsatzes aus, neue Produkte werden in Zukunft hinzukommen und diesen Anteil weiter schrumpfen lassen.
- Herr Degenkolb, Sie übernehmen neue Aufgaben. Welche werden das sein?
- Ich werde für MEISER Projekte im In- und Ausland Projekte betreuen. In der Türkei, in Dubai und Südamerika zum Beispiel sind neue Werke entstanden und müssen weiterentwickelt werden. Die Maschinen stammen ja vom Standort Oelsnitz, und ich war immer verantwortlich für den technischen Aufbau, so dass das eine logische Weiterführung ist.
Jürgen Langenfeld und Bernd Paulus
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„Ehrlichkeit ist für mich ganz wichtig. In der Beratung und untereinander im Team. Das zeichnet uns auch aus.“ (Jürgen Langenfeld)
Ein wenig Mut gehörte dazu, vielleicht auch ein kleines Quäntchen Glück, aber vor allem eine große Portion Know-how: 2003 sagte Jürgen Langenfeld einem großen deutschen Automobilhersteller zu, innerhalb kürzester Zeit 30.000 m2 Blechprofilroste anzuliefern. Er wusste, MEISER würde das zeitlich knapp bemessene Lieferversprechen einhalten können – weil es keine anderen Aufträge gab: „MEISER hatte bis dato Gitterroste produziert, Blechprofilroste waren eigentlich ein Konkurrenzprodukt. Nach der Übernahme eines Wettbewerbers mussten wir bei null anfangen und uns Gedanken über die Einsatzmöglichkeiten machen.“
Sein Engagement beim Aufbau des Vertriebs von Blechprofilrosten zahlte sich aus: Jürgen Langenfeld legte mit dem Großauftrag den Grundstein für viele weitere Projekte. Seitdem hat sich viel verändert, die Weiter-entwicklung von Blechprofilrost und Gitterrost hat Jürgen Langenfeld immer nah begleitet. Er gehört seit mehr als 30 Jahren zu MEISER, startete 1990 nach seiner Ausbildung bei einem saarländischen Stahlbauer im Vertrieb. Heute leitet er den Vertrieb 2 in Limbach, ist seit 2016 auch Prokurist. „Früher war der Gitterrost einfach ein robustes Produkt für die Industrie. Das änderte sich jedoch nach und nach. Als mich irgendwann ein Architekt ansprach, war ich zunächst verwundert. Oder ehrlich gesagt, ich war sogar skeptisch. Doch nachdem er seine Pläne dargestellt hatte, entwickelten wir gemeinsam eine Lösung.
Es hat mir gefallen, dass der Gitterrost flexibler wurde. Und schon kurze Zeit später war das ein richtiger Trend und wir durften unter anderem viele Parkhausfassaden des Automobilherstellers Audi verkleiden“, erinnert sich Jürgen Langenfeld.„Wir erfinden unser Produkt nicht plötzlich komplett neu. Aber wir versuchen es tagtäglich ein Stück besser zu machen.“ (Bernd Paulus)
Die Flexibilität des Ausgangsprodukts weiß auch Bernd Paulus zu schätzen. Er kennt das Material und seine Möglichkeiten nicht nur besonders gut, sondern auch besonders lang: Bereits 1985 beginnt er seine Laufbahn bei MEISER als Auszubildender im Vertrieb. Als Prokurist und Vertriebsleiter Regalbau und Lagertechnik legt er den Fokus heute auf den Austausch – mit dem Kunden, aber auch miteinander: Erst vor kurzem entstand so eine neue Befestigungsmöglichkeit, die universell einsetzbar ist. „Wir sind eigentlich immer noch eine Manufaktur. Zwar eine ziemlich große, aber wir entwickeln trotzdem viele Produkte Hand in Hand mit dem Kunden. Mittlerweile gibt es so viele Möglichkeiten. Langweilig wird es definitiv nie.“ Das sieht auch Jürgen Langenfeld so, wenn er an die Anfänge bei den Fangschutzmatten zurückdenkt: „Ein Kunde kam zu uns und sagte: Das brauche ich. Also haben wir getüftelt und überlegt, bis die ersten Fangschutzmatten aus Rohrproduktion plus Drahtgitteranlage entstanden sind. Heute realisieren wir große Projekte in den USA und Mexiko – und die Gitterroste liefern wir gleich mit.“ Der Blick für Neues ist bei MEISER extrem wichtig, deshalb weiß hier jeder Vertriebler auch, wie es auf der Baustelle aussieht:
„Wenn ich beim Kunden vor Ort bin, kann ich ganz klar sagen: Ja, das können wir, weil wir diese oder jene Anlage haben“, erklärt Bernd Paulus. Die Möglichkeit, sich immer wieder ausprobieren zu können und die Produkte so Stück für Stück weiterzuentwickeln, ist fester Bestandteil der Unternehmenskultur bei MEISER: Flexibilität wird gelebt – sei es nun bei der Maschenweite oder den Entscheidungswegen.
Per Kilvaer
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„Aus vielen Kollegen sind mittlerweile Freunde geworden – auf der ganzen Welt.“
Edmund Meiser hat sich im Laufe der Jahre immer wieder auf die Reise gemacht, um neue Märkte zu erschließen. Auch als er Ende der 90er Jahre von dem Handelsunternehmen NTJ AS aus Norwegen angesprochen wird: „Das Unternehmen war damals auf der Suche nach einer Produktionsstätte in Europa und ich lud Edmund Meiser ein, uns in Norwegen zu besuchen. Er sagte zu – und fuhr quer durch Deutschland und Dänemark.
Als ich erfuhr, dass er gar nicht mit dem Flugzeug angereist war, war ich natürlich um so interessierter, den Mann kennenzulernen und zu erfahren, warum er diesen beschwerlichen Weg auf sich nimmt“, erzählt Per Kilvaer, der damals in der Verantwortung bei NTJ AS war und heuteMEISER Norway AS leitet. Als er Edmund Meiser schließlich kennenlernte, war er beindruckt von dem Menschen, von der Geschäftsidee jedoch noch nicht. Doch es gelang Edmund Meiser, ihn zu überzeugen. „Unser Meeting endete mit einem Handschlag: Ich versprach, mit ihm zusammen zu arbeiten – und er versprach mir Erfolg.“
Das Versprechen haben beide gehalten: Mehr als 10 Jahre lang vermarktet NTJ AS exklusiv und erfolgreich die MEISER Produkte in Norwegen. Aus der Kooperation entwickelte sich ein eigener Marktauftritt, im Februar 2015 wird schließlich die hundertprozentige Tochtergesellschaft MEISER Norway AS gegründet, um den norwegischen Markt für MEISER besser erschließen zu können. „Wir können den Zuschnitt von SP–Rosten und die Verzinkung direkt hier vor Ort machen, dadurch sind wir natürlich sehr flexibel. Braucht ein Kunde eine spezielle Lösung, können wir schnell reagieren. Kämen die Produkte aus dem Vogtland, müssten wir vielleicht 6 oder 7 Wochen warten“, erklärt Per Kilvaer.- Trotz der großen Eigenständigkeit ist die Verbindung zu MEISER nach Deutschland eng. „Die Zusammenarbeit war im Prinzip von Anfang an einfach, weil die Mentalität in Norwegen und Deutschland gar nicht so unterschiedlich ist. Beide sind offen für die andere Kultur. Nur mit der Sprache war es anfänglich gar nicht so leicht.“ Das Sprachproblem ist mittlerweile natürlich längst überwunden, die Beziehung zur Familie Meiser eng: Im Büro von Per Kilvaer steht noch heute das Foto, das ihn und Ulrich Meiser beim ersten Vertragsabschluss zeigt. „Ich fühle mich als Teil der Familie und bin darauf sehr stolz.“
- Fast genauso stolz sind Per Kilvaer und sein Team auf das Projekt Holmenkollen– wenig verwunderlich, die weltweit einzige Stahlsprungschanze hat schließlich sogar ihren eigenen Feiertag: Zumindest scherzhaft wird das Holmenkollen Skifestival, das jährlich im März stattfindet, als Norwegens „zweiter“ Nationalfeiertag bezeichnet.
László Berényi und Sohn
- Die Anfänge von MEISER in Ungarn liegen in den 1970er Jahren und in Geschäftsbeziehungen Edmund Meisers zu István Horváth, dem Generaldirektor der Stahlhütte Dunaferr. Wie muss man sich die Anfänge vorstellen?
- Es begann Anfang der 1970er-Jahre mit einer Reklamation. Dunaferr lieferte Stahl-Hohlprofile, mit deren Qualität Edmund Meiser nicht zufrieden war. István Horváth reiste nach Limbach, um die Angelegenheit zu bereinigen. Nach der Wende schrieb Edmund Meiser die ungarische Handelskammer an, er brauche Stahl, Gebäude, Arbeiter und eine Verzinkerei in der Nähe. Der Brief landete auf meinem Schreibtisch, da ich Deutsch sprach. Dunaferr lieferte damals Stahl für Kräne an DEMAG in Zweibrücken. So gingen alle Briefe über mich. Dann lud Edmund Meiser István Horváth und mich nach Limbach ein, um zu sehen, welche Vorstellungen MEISER für Ungarn hatte. Als István Horváth und Edmund Meiser sich wiedersahen, war klar, dass Dunaferr der logische Partner für MEISER ist. Man erinnerte sich nicht an die Reklamation, sondern an die menschlichen Gemeinsamkeiten.
- 1992 dann das Joint Venture Ferroste Kft. mit Sitz in Dunaújváros. Was sprach damals für die Gründung?
- Alles war da: Stahl, Gebäude, Menschen – es gab nur keinen Markt. MEISER hat uns umfassend unterstützt am Anfang. Durch den Zusammenbruch des Ostblocks gab es keine Möglichkeit, Marktforschung zu betreiben. Aber ohne Markt, wie sollte MEISER dann sechs Millionen DM investieren? Also wollte MEISER mit einem Verkaufsbüro starten und beauftragte mich am 27. Januar 1992 damit, das Büro zu leiten. Am 1. Februar startete ich als Geschäftsführer von Ferroste.
- Wie haben sich bzw. haben Sie die Geschäfte dann entwickelt?
- Wir haben 1994 in einer kleinen Halle mit dem Zuschnitt von Gitterrosten und der Herstellung von Spindeltreppen begonnen. Jedes Jahr hatten wir 30 bis 50 Prozent Wachstum. 1995 haben wir dann die erste Produktionsstätte für Gitterroste gebaut.
- Wenn es zunächst keinen Markt gab, woher kamen dann die Kunden?
- Ich habe Tag und Nacht gesucht. Ich habe im Auto geschlafen, kann man sagen. Ich habe einen Verkäufer eingestellt und eine Sekretärin. Wir waren ständig unterwegs, wie ein Staubsaugervertreter mit einem Musterkoffer voller Gitterroste. Wir haben in den Gelben Seiten die Konstruktions- und Projektbüros rausgesucht und nacheinander besucht. Gitterroste überhaupt und vor allem in industrieller Qualität waren in Ungarn Mangelware. Der technische Vorsprung von MEISER war unser Vorteil. Es waren erst kleine Aufträge am Anfang – mal 10, manchmal auch bis zu 100 Quadratmeter Fläche. 1996 haben wir mehr Mitarbeiter eingestellt und Zug um Zug die Gitterrostproduktion ausgebaut.
- 2003 der nächste Schritt: Ferroste wird hundert Prozent MEISER. Warum war das wichtig für die weitere Entwicklung?
- Dunaferr und Ferroste waren sozusagen auseinander gewachsen, so dass beide nicht mehr zusammenpassten. Dunaferr verkaufte die Anteile, und es war klar, dass wir den Namen MEISER übernehmen wollten. Mit der neuen Kapazität konnten wir nach Rumänien, Bulgarien, Slowenien, in andere Balkan-Länder und auch nach Österreich Kontakte knüpfen und ausbauen.
- Wie ist die Lage heute und was erwarten Sie für die Zukunft?
- Aktuell bauen wir in Rumänien eine eigene Halle, dort machen wir 1,5 Millionen Euro Umsatz. Neue Kontakte wachsen in der Slowakei. 2006 bis 2011 haben wir in Ungarn die Kapazitäten der Gitterrostproduktion mit neuen Pressenstraßen ausgebaut. Unsere Produktpalette wird immer größer, und unsere Kapazitäten müssen wir ständig anpassen. Mit den neuen Anlagen können wir dann alle Gitterroste überdacht lagern. Wir sind immer Schritt für Schritt gewachsen und immer aus eigener Kraft, mit eigenen Mitteln. Darauf bin ich sehr stolz. 2013 haben wir mit der Fertigung von Aluminium-
Gerüsten begonnen, nachdem MEISER sich am Gerüsthersteller ALFIX beteiligt hatte. Im ersten Geschäftsjahr haben wir gleich zwei Millionen Euro Umsatz geschafft. - Sie haben MEISER in Ungarn viele Jahre geprägt. Was macht aus Ihrer Sicht MEISER zu einem besonderen Unternehmen?
- MEISER war als Mutterfirma für uns immer ein Vorbild. Ich war oft in Limbach, mein Mentor war Herr Geib, von dem ich sehr viel gelernt habe. Wir hatten ja keine Vorbilder und Vergleichsmöglichkeiten in Ungarn. Edmund Meiser hat uns kaufmännisch geholfen, immer mit dem Ziel, unabhängig zu sein und eigene Kunden zu finden. Ferroste war nie als Billigproduktion für Deutschland vorgesehen. Unser Markt sieht heute so aus, dass wir 35 Prozent in Ungarn absetzen und den Rest in den angrenzenden Ländern und der EU. Mein Sohn ist jetzt mit mir im Unternehmen als Prokurist. Mittlerweile beschäftigen wir 125 Mitarbeiter. Und 2015 überschreiten wir zum ersten Mal zehn Millionen Euro Umsatz. Eigentlich bin ich in Rente, aber Edmund Meiser möchte, dass ich die Aluminiumproduktion erweitere. Es scheint, er braucht mich noch ein paar Jahre. Wir haben so viel zusammen geschafft, da sollte das auch noch gelingen.
Dr. Ihsan Onur Yilmaz
- Haben Sie ein besonderes Verhältnis zu Herrn Edmund Meiser?
- Auf jeden Fall. Er ist unser Mentor und unser Vorbild. Der Kontakt zur gesamten Familie Meiser ist sehr intensiv, und es besteht ein starkes gegenseitiges Vertrauen. Der Umzug von Ankara nach Kocaeli wurde in vielen Gesprächen mit Edmund, Ulrich und Wolfgang Meiser vorbereitet. Ein neues Werk ist eben nicht nur ein weiterer Standort, sondern soll auch die Kultur und Philosophie von MEISER widerspiegeln. Ich habe mich in dieser Beziehung sehr oft mit Ulrich Meiser ausgetauscht, durfte aber gleichzeitig auch sehr eigenverantwortlich handeln. Das ist ein Erfolgskonzept, mit dem man langfristig in einem Land Fuß fassen kann. Edmund Meiser gibt mit seinen Söhnen Richtung und Ziele vor, lässt uns vor Ort aber freie Hand.
- Wie waren die Anfänge von MEISER in der Türkei?
- Im Jahr 2006 hat alles mit einem türkischen Partner angefangen. Die Firma Kartal hatte sich mit Herrn Meiser darauf geeinigt, einen Zuschneidebetrieb für Gitterroste aufzubauen; zunächst nicht als eigenständige Firma, sondern innerhalb der Kartal-Unternehmensgruppe. Nach knapp zwei Jahren gemeinsamer Arbeit kam der Entschluss, mit einer eigenständigen Gitterrostfirma weiterzuarbeiten. Ende 2007 war es so weit, das Konzept stand. Ich habe zu der Zeit in Deutschland studiert und die Familie Meiser kennengelernt. So kam ich dazu und bin bei der Gründung 2007 eingestiegen.
- Sie haben ja recht schnell einen Markt entwickelt. Wie haben Sie das geschafft?
- Die Türkei hat den Bedarf für Gitterroste damals nicht gesehen, das Produkt war nicht sehr bekannt, und unter „Rost“ verstand man etwas anderes. Bei unseren ersten Besuchen mussten wir also erst auf das Produkt sowie seine Vorteile und Einsatzmöglichkeiten aufmerksam machen. Das war sehr aufwändig und zeitintensiv. Aber wir haben nach und nach immer mehr Kunden überzeugen können, Gitterroste einzusetzen. Und jeder, der unser Produkt einmal verwendet hat, ist dabei geblieben. So war der Aufbau sehr erfolgreich.
- Was ist das Besondere am türkischen Markt?
- Wir sind ein Land mit viel Entwicklungspotenzial. Wir haben eine blühende Bauwirtschaft, Chemie- und Kraftwerke werden gebaut – da gibt es einen riesigen Bedarf für Stahlkonstruktionen und Gitterroste, insbesondere Schweißpressroste, da der Pressrost bis jetzt noch weitgehend unbekannt ist. Türkische Stahlbauer sind auch im Ausland sehr gefragt, große Aufträge kommen aus der ganzen Welt, und wir sind als Partner oft dabei.
- Welche Märkte können Sie von der Türkei aus für MEISER erschließen?
- Hauptsächlich sind wir zuständig für die Türkei und die sie umgebenden Länder und Länder wie Turkmenistan und Kasachstan. In diesen Regionen wird stark in die Infrastruktur investiert, die Ölindustrie und die Chemiebranche sind weitere große Abnehmer für Gitterroste.
- MEISER hält seit 2013 alle Anteile. Wie wichtig ist das für den weiteren Weg?
- Das war ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Firma. MEISER kann seine Ideen als eigenständiges Unternehmen schneller und einfacher umsetzen. Wir haben eine neue Infrastruktur und ein neues Werk gebraucht, weil wir so rapide gewachsen sind. Deshalb ist der Umzug nach Istanbul für die Zukunft sehr wichtig. Die MEISER Strategie für die Türkei und unseren Verantwortungsbereich ist so schneller umzusetzen.
- Wie ist die Lage heute und was erwarten Sie für die Zukunft?
- Der Markt in der Türkei ist gesund und die Wirtschaft wächst stabil. Sicherlich gibt es eine gewisse Verunsicherung durch die Anschläge in jüngster Zeit. Auch rund um die Türkei ist es im Moment sehr unruhig. Deshalb schauen wir immer auch nach neuen Wegen, wenn sich andere verschließen. Wir wissen sehr genau, was wir machen können und was wir nicht machen sollten. Ausgehend von der aktuellen Lage, schauen wir uns neue Märkte an und bewerten sie. So wie sich die Firma entwickelt, bestehen gute Chancen, dass wir weiter erfolgreich sein werden. Das liegt auch daran, dass regelmäßig in die Marke MEISER in der Türkei investiert wurde. Wir möchten langfristige Kundenbeziehungen aufbauen. Wir sind zuverlässiger Partner vor Ort und immer die erste Wahl. So werden wir mit sehr schönen Projekten beauftragt.
- Würde ein Beitritt zur EU helfen?
- Die Türkei hat sich immer wieder nach Europa orientiert. Und wir haben sehr gut ausgebildete junge Menschen, renommierte Universitäten und einen regen internationalen Austausch. Auch das Ausbildungsniveau ist hoch. Unsere Jugend ist sehr neugierig darauf, andere Kulturen kennen zu lernen. So können sie international beruflich erfolgreich sein. Gerade unsere jungen Menschen würden die EU sicher bereichern.
- Sie kennen MEISER lange. Was macht MEISER aus Ihrer Sicht zu einem besonderen Unternehmen?
- MEISER ist ein Familienunternehmen mit einer sehr großen Firmenkultur. Das schätze ich sehr. Man steht immer in Kontakt zur Führungsebene, es ist niemals kompliziert, Entscheidungen zu treffen, und man geht sehr offen und ehrlich miteinander um. Man vertraut mir, hört mir zu und gibt mir die Freiheit, Dinge umzusetzen. Das findet man sonst selten. Wir müssen auch selber wachsen mit der Firma, und MEISER gibt uns an den Standorten die Chance. Diese Art der Zusammenarbeit ist sehr erfolgreich.
Ruud Enzlin
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„Es sind immer die Menschen, die das Unternehmen ausmachen.“
Die Geschichte von RST MEISER Nederland B. V. beginnt auf einer Tischdecke. Edmund Meiser skizzierte darauf das Unternehmen, das er in den Niederlanden gründen wollte. Kurz zuvor hatte Frans Louwers seinem langjährigen Freund Kontakt zu einem möglichen Vertriebspartner vermittelt: Ruud Enzlin reiste im Januar 1994 nach Limbach, um sich die Produktion anzuschauen und das Unternehmen kennenzulernen. „Als Edmund Meiser mich fragte, ob ich interessiert sei, war meine Antwort ein klares Ja. Ich fand es spannend und konnte mir bestens vorstellen, MEISER in den Niederlanden zu vertreten. Es gab allerdings ein Problem: Mein damaliger Chef hatte keinerlei Interesse daran, Gitterroste zu verkaufen.“ Edmund Meiser nahm das mit einem kurzen Stirnrunzeln auf und schlug vor, erst einmal zum Essen zu gehen. Das taten sie, und während die drei Herren gemeinsam bei Tisch saßen, zückte Edmund Meiser den Stift: „Er hatte wohl den Eindruck, dass ich ein vernünftiger Kerl sei. Und da ich ja das Gleiche über die Produkte von MEISER dachte, fing er an, die Struktur für die neue Firma in den Niederlanden auf die Papiertischdecke zu zeichnen.“
Die Gründung war damit beschlossene Sache. Schon kurz darauf begann Ruud Enzlin die Planung umzusetzen. Die Lernkurve ging steil nach oben und schon bald konnte MEISER in den Niederlanden den ersten Großauftrag verbuchen. Auch dank der besonderen Arbeitsweise und Philosophie, auf die Ruud Enzlin großen Wert legt: „Eine persönliche Beziehung ist einfach sehr wichtig. Was nicht heißt, dass man ständig zusammen ein Bier trinken muss. Eine gute Verbindung zu meinen Kunden und Geschäftspartnern kann ich auch am Telefon aufbauen.“ Und das zahlt sich aus: 2004 bekam RST MEISER Nederland B. V. einen Auf trag, wie es ihn nicht jeden Tag gibt. Es ging um 50 000 m2 Gitterroste für den Terminal 5 des Londoner Flughafens Heathrow. Doch schon kurz nach Vertragsschluss stiegen die Stahlpreise radikal an und Ruud Enzlin musste den guten Draht zum Kunden nutzen: „Wir konnten uns schnell und unkompliziert auf eine Aufstockung des Vertrages einigen.
Ein Jahr später war es dann der Kunde, der Hilfe und Entgegenkommen brauchte. Ihm drohte eine Vertragsstrafe von seinem Auftraggeber. Wir mussten schnell reagieren und haben die Arbeit von 7 Wochen in gerade einmal 3 Wochen erledigt, weil das ganze Team enorm engagiert war und sogar Leute aus dem Urlaub kamen, um zu helfen. Für dieses Geben und Nehmen ist natürlich extrem großes Vertrauen notwendig“.
Vertrauen, das Ruud Enzlin schon vom ersten Tag an in MEISER hatte: Die Tischdecke vom Treffen mit Edmund Meiser befindet sich nämlich noch heute in seinem Besitz: „Zum 10-jährigen Bestehen von RST MEISER Nederland B.V. habe ich sie hervorgeholt, und wir haben noch einmal gemeinsam Kaffee getrunken.“ Sicher spielt die persönliche Verbindung auch in Zukunft weiter eine Rolle für Ruud Enzlin, seine Frau Jana Theilen-Enzlin und ihre fünf engagierten Mitarbeiter.
Eslam Elsayed
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„Eine gute Partnerschaft besteht zu 80 % aus Vertrauen.“
Der Zufall, ein Missgeschick und Kommunikation ohne Worte – so könnte man den Beginn von Hady MEISER Egypt wohl zusammenfassen: Auf der Suche nach einer Gelegenheit, in Afrika tätig zu werden, stieß MEISER auf die Multi M Group mit Sitz in Kairo. Das traditionelle Familienunternehmen mit etwa 1.000 Beschäftigten fertigte und vertrieb bereits seit Anfang der 90er Jahre Gitterroste in Nordafrika. Bei einem ersten Zusammentreffen hinterließ MEISER keinen bleibenden Eindruck – aber zumindest eine Visitenkarte, die im Geldbeutel von Eslam El Sayed, Sohn der Inhaberfamilie El Sayed, verschwand. Zwei Wochen später reiste er nach Essen auf eine Messe, um sich über moderne Fertigungstechniken zu informieren. „Ich kam am Abend müde in mein Hotelzimmer und wollte mich umziehen. Dabei fiel mir mein Geldbeutel herunter – und der ganze Inhalt lag verstreut auf dem Boden. Als ich alles wieder einsammelte, fiel mir die Karte in die Hände. Es war absoluter Zufall.“ Eslam El Sayed nahm Kontakt mit MEISER auf und schon kurze Zeit später gab es ein erstes Treffen mit Edmund Meiser in Limbach: „Ich war beeindruckt von der Produktion, der Qualität, der Organisation. Also sagte ich Edmund Meiser, dass ich seine Maschinen wolle.
Er entgegnete, dass er keine Maschinen und Technik verkaufe. Aber er könne mein Partner werden.“
Zwischen den beiden Inhaberfamilien El Sayed und Meiser entstand schnell Vertrauen: Obwohl keiner die Sprache des anderen konnte, hatten beide das Gefühl, das Richtige zu tun. „Es waren nicht irgendwelche Zahlen oder Verträge, aus denen unser gemeinsames Joint Venture-Unternehmen entstanden ist, sondern ein Gespür füreinander und für die Partnerschaft.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert: Wolfgang Meiser und Eslam El Sayed haben mittlerweile für ihre Väter übernommen und die gute Beziehung weitergeführt. „Trotz der riesigen Entfernung können wir uns aufeinander verlassen. Wir scherzen immer, dass es fast schon wie bei Brüdern ist.“Diese große Verbundenheit ist auch deshalb wichtig, weil die Kulturen sich stark unterscheiden. „Man kann die deutsche Arbeitsweise und Mentalität nicht einfach nach Ägypten transportieren“, erklärt Eslam El Sayed. Deshalb bleibt MEISER auch hier einem wichtigen Erfolgsrezept treu und lässt Hady MEISER Egypt alle Freiheiten, um lokal erfolgreich zu agieren: „MEISER ist natürlich da und hilft, aber wir haben alle Möglichkeiten, um vor Ort unabhängig zu handeln. Unser Motto ist ganz klar: Wenn es ein Problem gibt, lösen wir es.“ Und das tut Hady MEISER Egypt erfolgreich – trotz gestiegenem Konkurrenzdruck. „Wir waren 11 Jahre lang Monopolist, das hat sich mittlerweile geändert.
Doch MEISER hat immer investiert, um die Kapazität und Qualität zu erhöhen. So können wir heute erfolgreich im Wettbewerb bestehen – und gleichzeitig neue Ideen entwickeln.“
Jerry Hägglund
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„Verkaufen ist für mich kein Job, sondern eine Leidenschaft.“
1995 war E-Mobility noch Zukunftsmusik. Damals knüpfte MEISER durch die Zusammenarbeit mit der Firma NTJ Sweden erste Kontakte nach Skandinavien. Nach der Übernahme des Partners erfolgte 2008 die Gründung der MEISER Sweden AB. „Ich bin seit Tag eins an Board und durfte den Wandel hier mitbegleiten“, erzählt Jerry Hägglund, der das schwedische Team leitet. Während der Fokus zu Beginn auf Treppen lag, erfolgte im Jahr 2017 ein kompletter Strategiewechsel: „Gemeinsam mit der Familie Meiser wurde entschieden, das gesamte Know-how und alle Kompetenzen hier in Schweden zu nutzen – und das umfasst ja viel mehr als Treppen.“
So hat sich MEISER Sweden AB zur Verkaufsniederlassung mit den Schwerpunkten Gitterroste, Blechprofilroste und GFK entwickelt, die ihren Einsatz auch in der E-Mobility-Industrie finden: „Für mich ist das ein ganz besonderes Projekt, das ich wirklich mit Herzblut verfolge. Wir haben hier die idealen Voraussetzungen für die Produktion von Lithium-Ionen-Zellen für E-Autos, wie zum Beispiel jede Menge erneuerbare Energie durch Wasserkraft. Es macht mich stolz, wenn MEISER ein Teil davon sein kann.“Für viele seiner Projekte nutzt Jerry Hägglund sein großes Netzwerk – das spielt in Schweden nämlich eine besondere Rolle: „Das funktioniert alles nur über gute Kontakte. Man kennt einander, und oft werden aus geschäftlichen Beziehungen Freundschaften. Oder umgekehrt. So wie ich mir immer Zeit für Familie und Freunde nehme, bin ich auch Tag und Nacht für meine Kunden zu erreichen.“ Jerry Hägglunds Job ist seine Leidenschaft. Das wird auch an der Zusammenarbeit mit dem Standort in Oelsnitz deutlich. Die Verbindung ist eng, der Kontakt ganz direkt. Das war im schwedischen Team selbst nicht immer so: „Früher hat jeder meist für sich gearbeitet. Das ist heute ganz anders, weil wir es geschafft haben, die richtigen Menschen zu finden.“
Jerry Hägglund hat sie bei MEISER Sweden AB zusammengebracht – und möchte sie zusammenhalten. Sein nächstes Ziel ist es, die Zusammenarbeit auch über Landesgrenzen auszudehnen, die Verbindung zwischen den skandinavischen Ländern zu stärken und den Weg gemeinsam zu meistern – elektrisch natürlich.
Francois Bernardeau
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„Unser Trumpf ist unsere Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. Die möchten wir beibehalten, um weiter zu wachsen.“
Zahlen und Fakten sind wichtig. Doch sie sind meist nur das Ergebnis, nicht die Basis des Erfolgs von MEISER: Hier ist Vertrauen ausschlaggebend – auch damit Führungskräfte handlungsfähig sind. So wie François Bernardeau, Geschäftsführer von MEISER Sarl: „Ich muss nicht ständig auf eine Freigabe warten, sondern kann handeln. Das macht das Arbeiten sehr effizient. Außerdem gestaltet sich der Alltag sehr angenehm“.
Vertrauen entsteht jedoch nicht von heute auf morgen, es muss wachsen – so wie jede Verbindung: Als François Bernardeau vor 15 Jahren einstieg, hatte MEISER gerade den Gitterrost- und Blechprofilhersteller LE CAILLEBOTIS TOLARTOIS übernommen und alle französischen Betriebsstätten zu MEISER Sarl mit Sitz in Béthune fusioniert. „Damals war die Marktsituation schwierig und MEISER beobachtete die Entwicklung des Standortes von Deutschland aus sehr genau. Doch mit jedem Schritt in die richtige Richtung wuchsen auch die Freiheiten, die man mir in der Entscheidungsfindung ließ.“ So kann MEISER Sarl schnell und flexibel reagieren – auf den Markt, auf Kundenwünsche, aber auch auf Trends und neue Möglichkeiten.Während die Gitterrostproduktion 2013 komplett nach Limbach verlegt wurde und gleichzeitig ein Standortwechsel von Béthune ins benachbarte Lestrem erfolgte, konnte der Bereich Blechprofilroste seine starke Marktposition in Frankreich festigen. Daneben hat François Bernardeau ein ganz neues Geschäftsfeld mit entwickelt: Barrierefreie Produkte und Rampen verzeichnen gerade ein starkes Wachstum. „Die Familie Meiser ist immer offen für neue Ideen. Das war auch so, als unser größter Handelspartner uns auf den Bedarf für barrierefreie Produkte aufmerksam machte. Wir haben daraufhin eine entsprechende Produktlinie entwickelt, die über den spezialisierten Online-Handel in Frankreich angeboten wurde. So konnten wir Kunden auf einem ganz neuen Markt ansprechen, der in Frankreich aufgrund eines Gesetzes zum Schutz von Menschen mit Behinderungen sehr groß ist.“
Die Produkte von MEISER Sarl unterscheiden sich dabei grundlegend vom Wettbewerb, wo hauptsächlich Materialien wie Kautschuk oder Kunststoff zum Einsatz kommen: Die barrierefreien Produkte aus Aluminium, Edelstahl und in verzinkter Ausführung haben nicht nur materialbedingte Vorteile, sondern auch optisch: „Barrierefreiheit ist heute auch Bestandteil in der Architektur, gerade bei öffentlichen Gebäuden.“ So haben Produkte von MEISER ihren Weg in die Nationalbibliothek Frankreichs und die Nationalversammlung in Paris gefunden.Hier geben sie den Menschen Sicherheit – und damit auch das Vertrauen weiter, aus dem sie entstanden sind.
Timo Koivistoinen
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„Gute Verbindungen sind das Wichtigste, zu den Kunden und zur Branche, aber natürlich auch untereinander bei MEISER.“
Als Timo Koivistoinen sich im Juli 2011 zum ersten Mal mit Ulrich Meiser und Robert Vièl in Helsinki traf, konnte er bereits auf jede Menge Erfahrung zurückblicken: Er war schon über 20 Jahre in der Branche tätig, kannte das Geschäft und die Menschen in Finnland. Für MEISER hingegen war der finnische Markt noch Neuland: „MEISER war auf der Suche nach Expertise. Wir wurden uns dann schnell einig, weil von Anfang an eine gewisse Art von Vertrauen da war. Es war ein Gespräch auf Augenhöhe, der Umgang miteinander sehr ehrlich und freundlich.“ Kurz darauf übernahm MEISER die Unternehmenssparte Gitterroste von Finnritilä OY, einem 1979 gegründeten Unternehmen, das sich über die Jahre zum Marktführer im Bereich Gitterroste und zu einem der stärksten Gitterrostlieferanten in Skandinavien entwickelt hatte und 2007 an Helmet Capital verkauft wurde.
Als Geschäftsführer nutzt Timo Koivistoinen fortan seine Erfahrung im Markt: Finnritilä OY entwickelt sich zum starken Marktpartner für Nordeuropa und realisiert große Projekte wie Kraftwerke, für die bis zu 40.000 m2 Gitterroste benötigt werden. Wichtig für jedes Projekt, egal wie klein oder groß, ist Timo Koivistoinen Verlässlichkeit: „Wenn man in Finnland sagt, dass man mal einen Kaffee zusammen trinken geht, ist das nicht so dahingesagt, also kein Smalltalk. Es bedeutet, dass man früher oder später anruft, um sich tatsächlich zu verabreden – und das wird auch erwartet.“Der aufrichtige Umgang zeichnet die Verbindungen aus, die das 5-köpfige Team rund um Timo Koivistoinen pflegt – und zwar nicht nur im eigenen Land, sondern zum Beispiel auch nach Schweden und natürlich nach Deutschland. „Wir arbeiten sehr eng mit dem Team in Oelsnitz zusammen. Auch dort sind viele Kollegen schon lange dabei, haben Erfahrung und engagieren sich, das hat es uns von Anfang an sehr einfach gemacht.“ Die Arbeit im Team bleibt konstant und der Markt in Finnland dynamisch – und die Leidenschaft für den Verkauf ist weiterhin ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Finnritilä OY.
Ricardo Marangoni Brandao Bueno
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„Ich kann mein Bestes geben, aber Vertrauen muss immer von der Person gegenüber kommen – so wie bei MEISER.“
Sie waren keine Fremden, sondern Freunde: Bereits 2010 entschied MEISER sich für einen Markteintritt in Brasilien und gründete einen Schneidbetrieb in Mogi Mirim, 80 km entfernt von São Paulo – direkt gegenüber von Marangoni, einem brasilianischen Familienunternehmen. Aus der geschäftlichen Beziehung zwischen Zulieferer und Kunde wurde schnell mehr: „Für MEISER war es damals schwierig in Brasilien, die kulturellen Unterschiede sind einfach sehr groß. Sie hatten das Produkt, wir den Service. Also kam Wolfgang Meiser eines Tages zu mir und sagte, dass es im Prinzip nur zwei Möglichkeiten gäbe: Entweder MEISER würde Brasilien verlassen oder ich würde sein Partner“, erzählt Ricardo Marangoni Brandao Bueno, der seit 2012 Geschäftsführer von Marangoni MEISER pisos metálicos Ltda. ist. Der Vorschlag gefiel ihm, gleichzeitig hatte er Bedenken, weil er bereits Erfahrungen mit Partnerschaften gesammelt hatte – und die waren nicht die besten: „Es gibt ein Sprichwort bei uns in Brasilien: Hast du einen Partner, hast du einen Boss.
Doch diesmal gab es einen großen Unterschied: MEISER ist ein Familienunternehmen – genau wie Marangoni. Mit den gleichen Werten und Vorstellungen.“
Man verstand einander also und aus dem gegenseitigen Verständnis entwickelt sich eine vertrauensvolle Beziehung mit einer gemeinsamen Strategie für die Zukunft: Das Joint Venture der beiden Unternehmen ist als langfristige Partnerschaft ausgelegt, bei der man sich gegenseitig vertraut: „Unsere Branche und unser Geschäft sind hier etwas, um das man sich kümmern muss wie um ein Baby, mit viel Liebe und Energie“, erklärt Ricardo Marangoni. Daneben braucht es besonders eines: Kommunikation, um die Kultur, Lebensweise und Einstellung zu verstehen und zu respektieren: „Deutschland und Brasilien sind nun mal verschieden, das muss man akzeptieren. Dagegen zu kämpfen, wäre ein verlorener Krieg.“ Vor allem aber muss man tiefer in die Kultur eintauchen, um erfolgreich zu sein, und hinter die Kulissen aus warmem Wetter und schönen Stränden blicken: „Das Motto brasilianischer Geschäfte lautet oft: Wir finden schon einen Weg. Das ist natürlich sehr unverbindlich. Mittlerweile haben wir aber tatsächlich einen gefunden: nämlich einen guten Mittelweg, nicht zu deutsch und nicht zu brasilianisch.“Auf diesem Weg geht Marangoni MEISER weiter – in Richtung Erfolg.
Alexander Imhof
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„Zuverlässigkeit liegt uns im Blut – und genauso werden wir auch in Zukunft weitermachen.“
Als sich Alexander Imhof Anfang 2004 die Möglichkeit zu einem Zusammenschluss mit der MEISER Gitterroste (Schweiz) AG bot, war seine Neugier sofort geweckt. Die Rahmenbedingungen stimmten: Sein eigenes Unternehmen, die PMI Gitterroste AG, hatte sich im Laufe der Jahre zu einem führenden Handelsunternehmen in der Schweiz im Bereich
Gitterroste entwickelt. MEISER hingegen hatte mit der Übernahme der Wema bzw. Eberspächer Gitterroste AG, dem seinerzeit bekanntesten Gitterrosthersteller in der Schweiz, gerade einen Strategiewechsel vollzogen, um den Schweizer Markt besser zu erschließen. „Erich Petry und ich trafen uns zum ersten Mal in Basel, in der Mitte sozusagen. Mein Kopf war schnell überzeugt, aber das Bauchgefühl brauchte etwas länger“, erzählt Alexander Imhof, der die Geschäfte leitet und neben MEISER 50 % des Gesellschaftskapitals hält. Doch auch das folgte nur wenige Monate später – und hat sich als richtig erwiesen:
Die PMI MEISER Gitterroste AG mit Sitz in Weiningen bei Zürich betreut heute erfolgreich den schweizerischen Markt. Die Zusammenarbeit der beiden ehemaligen Wettbewerber ist eng, gerade durch die relative Nähe ist auch der persönliche Kontakt regelmäßig möglich: „Im Prinzip ist es wie in einer Ehe. Es gibt Hochs und Tiefs, aber wir gehen den Weg auf jeden Fall zusammen“, erklärt Alexander Imhof. Auch für das 6-köpfige Team vor Ort ist Verlässlichkeit wichtig. Schließlich spielt beim Vertrieb in der Schweiz und im Fürstentum Lichtenstein Sicherheit eine große Rolle: „Wenn wir Schweizer am Straßenrand stehen, schauen wir zweimal nach rechts und links. Dann hören wir nochmal genau hin, ob nicht vielleicht doch ein Auto kommt. Und dann erst gehen wir. In Sachen Geschäft ist das nicht anders. Mit exaktem Arbeiten können wir Vertrauen beim Kunden erzeugen.“ Präzision wird deshalb groß geschrieben, auch wenn das Projekt vielleicht nicht groß ist: „Die Schweiz ist klein, also haben wir natürlich viele kleine Projekte, die uns aber oft sehr ans Herz wachsen.“
Gerade diese familiären Strukturen sind es, die MEISER auszeichnen – und für eine besondere Verbindung sorgen.